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Notizen: Linux und iOS

Mit libimobiledevice gibt es eine Bibliothek, die im Grunde recht viele Funktionen der Apple-Devices unter Linux unterstützt. Leider funktioniert dies mal besser, mal schlechter. In diesem Artikel möchte ich festhalten, was ich aktuell unternehme (bzw. unternehmen muss), um an meine Daten zu kommen.

Stand

Ubuntu 17.04, iOS 10.3.3

Was geht

Das Gerät kann sich mit dem Ubuntu-Rechner verbinden und ihm „vertrauen“ (bei iDevices nennt man das „pairing“, auch wenn es nicht um Bluetooth geht). Es tauchen zwei Devices auf, eines für Dokumente und eines für Fotos. Das Dokumente-Gerät zeigt – analog zur iTunes-Funktion – installierte Apps die Dateien teilen können.

Was nicht geht

Auf Fotos scheint ohne weiteres kein Zugriff möglich zu sein. Das Gerät wird zwar angezeigt, ist aber leer. Dies scheint eher ein Problem mit GVFS zu sein, da libimobiledevice manuell weiterhin problemlos Zugriff auf die Fotos ermöglicht (s.u.).

Workaround(s)

1. Bilder

sudo apt install ifuse

Jetzt das iDevice anschließen und kontrollieren, ob es korrekt verbunden ist. Das dies mit Bordmittel bereits geht, sollte es verbunden sein.

idevicepair validate

Wenn die Meldung nun SUCCESS lautet, ist alles okay. Ansonsten kann man an dieser Stelle auch manuell idevicepair pair aufrufen, um eine Verbindung herzustellen.

Nun kann man den Bilder-Ordner mit ifuse mounten. Ich nehme hier als Beispiel einen pics im Home-Verzeichnis.

mkdir ~/pics && ifuse ~/pics

Ab jetzt sind die Bilder unter $HOME/pics/DCIM verfügbar, bereit um mit Shotwell synchronisiert zu werden. Am Ende sollte man den Ordner noch unmounten. Das geht mit diesem Befehl:

fusermount -u ~/pics && rm -r ~/pics

Man kann natürlich auch umount nehmen, dafür braucht man aber unnötigerweise Root-Rechte.

2. Nope

Aktuell sind die Bilder tatsächlich das einzige, was nicht out-of-the-box läuft.

Warum Macs nicht auf Linux drucken können

Gibt man in Ubuntu einen Drucker frei, taucht er auf Macs im gleichen Netz leider nicht auf. Das verwundert, weil Protokolle und Drucksystem identisch sind. Auf beiden Systemen wird als Drucksystem auf CUPS gesetzt. Ausserdem wird auf beiden Systemen die zeroconf-Netzwerklösung mDNS/DNS-SD genutzt (auf dem Mac bekannt als Bonjour, unter Linux Avahi).

Die Schuld liegt hier ausnahmsweise mal nicht bei Linux, sondern in der CUPS-Konfiguration von OSX, die sich irgendwann in einer der letzten Versionen vom default entfernt hat. Macs sind nun so konfiguriert, dass ausschliesslich andere Mac-Drucker angezeigt werden. Soweit ich das sehe liegt das daran, dass nur über AFP freigegebene und Bonjour propagierte Drucker angezeigt werden. Man könnte nun natürlich AFP (netatalk) unter Ubuntu konfigurieren. Oder man stellt einfach auf den Macs den default wieder her, dass auch per CUPS freigegebene Drucker angezeigt werden.

Dazu öffnet man im Browser die Adresse http://localhost:631, um an die grafische CUPS-Konfiguration zu kommen. Dort wählt man im Menu Administration und in der rechten Spalte (Server) Erweitert. Dort setzt man dann die Option, dass auch CUPS-Drucker angezeigt werden (s. Screenshot).

Mac CUPS

Wenn man die Einstellungen nun übernimmt, muss man Benutzername und Passwort eines Admin-Benutzers auf dem Mac angeben. Falls man den „echten“ username nicht weiss, hilft ein kurzer Blick in ein offenes Terminal.