Es ist mal wieder so weit. Der Gogs-Entwickler Jiahua Chen (aka Unknwon) ist untergetaucht. Issues und Pull-Requests bleiben unbeantwortet. Schon seit über einem Jahr scheint es so, als wäre Gogs nur noch im Wartungsmodus. Dabei hatte ich mir durch den Fork Gitea auch im ursprünglichen Projekt durchaus neue Dynamik erhofft.
Am Ende sorgt das kindische Verhalten von Unknwon (keine Community zulassen, außer ihm keine anderen mit Commit-Rechten) dafür, dass Gogs in der Bedeutlungslosigkeit versinkt. Ist natürlich sein gutes Recht, aber auch ein bisschen Schade. Ich habe Gogs trotz meines Wechsels zu Gitea weiterhin im Auge behalten. Das gebe ich jetzt auf.
Wie man an den Commits und Pull-Requests bei Gitea sehen kann, ist inwischen wohl auch die chinesische Gogs-Communty zu Gitea gewechselt. Etwas bedenklich finde ich, dass das Go-Framework auf dem Gitea aufbaut, ebenfalls unter der Regentschaft von Unknwon steht. Will Gitea weiter wachsen ist auch da ein Fork oder gar der Umstieg auf ein populäreres Framework nötig. Immerhin sind die anderen Komponenten (wie z.B. das ORM XORM) sehr lebendig und z.T. arbeiten deren Entwickler auch an Gitea mit.
Bin auf jeden Fall gespannt, was 2018 für Gitea bringt.
Hi,
die Entwicklung von Gogs scheint nicht ganz so eingeschlafen, wie beschrieben. Das (oder der?) letzte Commit im Dev-Branch stammt vom November 2017, ist also gerade 2 Monate alt. Ich nutze auch Gogs und möchte ungern auf was anderes umsteigen, daher bin ich da noch zuversichtlich, dass auch weiter entwickelt wird.
Nur so als Frage: Warum willst du ungern auf was anderes umsteigem? Gitea ist ja erst mal nur ein Fork. Also wirst du bis auf das Logo oben links keine Unterschiede sehen (bis auf das ein oder andere Feature, was mittlerweile hinzugekommen ist).
Ansonsten ist für ein derartiges Projekt 2 Monate kein commit und 2 Monate offene unbeantwortete Issues und pull-requests schon sehr lang. Am Ende war der Entwickler zuletzt immer häufiger und immer länger weg. Der Fork ist nicht zuletzt deswegen entstanden, weil User mit Mitentwickler schlussendlich die Faxen dicke hatten.
Ein Projekt mit einem kleinen Diktator und sonst niemandem kann sich auf Dauer einfach nicht halten. Gerade was Sicherheit angeht kann der eine Entwickler nicht das leisten, was bei Gitea ein ganzes Team leistet.
Die git-„Community“ leidet an Zersplitterung – was nur einer der Gründe ist, wieso ich git eher skeptisch und aus der Ferne betrachte. Obwohl ich zugeben muss, dass ich (statt Gitea, Gitlab usw.) stagit eigentlich ziemlich gerne mag, obwohl ich keinen Anwendungsfall dafür habe.
Naja. Wo ist denn hier die Zerspliterung? Es gibt (AFAIK) nur ein git, wenn man mal von libgit absieht. Die beiden ergänzen sich aber eher. Was die Plattformen angeht sieht es so aus:
– OSS-projekt: Github
– grosses OSS, welches es sich leisten kann nicht auf Github zu sein, weil community gross genug (oder kein Interesse an drive-by-commits): selbstgehostete Web-Interfaces.
Da ist dann ganz einfach die Frage, was die eigenen Anforderungen erfüllt.
– Reicht eine Webansicht auf die Repos? gitweb. Wird sogar bei git mitgeliefert (zu sehen auf git.kernel.org). Sehr da den Vorteil von stagit nicht ehrlich gesagt.
– Man will ein paar mehr Features (Issues, Labels, Milestones, protected branches, usw..)? Gitea.
– Es soll noch ein einfach zu bedienendes grafisches Tool für CI dabei sein? Gitlab.
An letzterem schreckt mich halt ab, dass es nur minimal mehr kann als Gitea (welches in einem kleinen Binary läuft und quasi null Recourcen braucht) dafür aber ein riesiges komplexes System benötigt, welches einfache Server komplett lahmlegt.
Ich scheue mich ein bisschen davor, die Repos und die Einstellungen (Nginx als Reverse Proxy usw.) zu migrieren. Ich wollte Gogs auch nicht besser aussehen lassen, als es ist.
Ich bin dabei, mir Gitea anzusehen und find die Entwicklung auch ganz gut. Umsteigen werd ich in absehbarer Zeit bestimmt, aber erst, wenn der unterschied zwischen Gogs unb Gitea so groß ist, dass es sich lohnt.
Das ist ja gerade mein Punkt. Jetzt wirst du einfach noch durch austauschen des binaries migrieren können. Je weiter die Projekte divergieren, desto höher der Migrationsaufwand.
Bzgl. Unknwon: In seinem github-Profile kann man schön den Grad seiner Aktivität ablesen: https://github.com/Unknwon. Das zuammen genommen mit seiner despotischen Entwicklungsmaxime sollte jedem Nutzer ein Warnsignal sein.
Übrigens gibt es den ersten Release-Kandidaten von gitea 1.4:
https://github.com/go-gitea/gitea/releases/tag/v1.4.0-rc1
Ich setze immer den aktuellen build von master ein, das hat sich bisher ganz gut bewährt. Auf Unknwnon angeht: Es ist ja okay mal ein paar Monate weg zu sein. Das Projekt in der Schwebe zu lassen ist allerdings echt Mist. Das ist jetzt ja auch nicht der erste Fork. Man hat es noch mal mit ihm versucht, aber er besteht halt drauf der SABDFL zu sein. Auch das geht ja.. aber man muss dann halt immer da sein.